Lerntherapie


Die Lerntherapie gestaltet sich individuell, dem aktuellen Entwicklungsstand des Klientel entsprechend. Dieser wird mit einer Testung erarbeitet und in einem ausführlichen Gespräch erläutert.

Was erwartet Sie (und Ihr Kind)?

Feste Zeiten: Sie kommen einmal wöchentlich zu Ihrem vorher abgesprochenen Termin. Eine Einheit umfasst 45 Minuten. Die Therapie findet bei dem/ der Therapeuten(in) statt, bei dem als erstes ein Therapieplatz frei wird. Unsere Behandlungszeiten erstrecken sich von mittags (nach Schulschluss) bis zum Abend.

Transparenz: Sie als Elternteil/ Erziehungsberechtigter sind auch während der Therapieeinheit dabei (siehe auch Rolle der Eltern). Alternativ können auch andere Angehörige mit anwesend sein (Großeltern, Partner oder andere Bezugspersonen).

Tägliches Üben: Ihnen/ Ihrem Kind werden bei jedem Termin Hausaufgaben zum Üben mitgegeben. Diese sollen mit der jeweiligen Begleitperson entsprechend unserer erarbeiteten Prozeduren geübt werden. Durch Ihre Mitwirkung zu Hause und regelmäßiges Wiederholen (täglich 5-10 Minuten) führen Sie die Behandlung zu einem schnelleren Therapieerfolg, da sich regelmäßig geübter Lernstoff besser und dauerhafter einprägt und nicht jedes Mal wieder aufs Neue erarbeitet werden muss.

Bitte unterstützen Sie Ihr Kind hier geduldig und räumen Sie dem gemeinsamen Üben einen festen Zeitraum in Ihrem täglichen familiären Ablauf ein bzw. üben Sie als Erwachsener regelmäßig mit Ihrer Bezugsperson.

Inhalte der Therapie

Grundsätzliches Ziel ist es, dem Lernenden in einem positiven Selbstwert zu bestärken, um so die selbstbewusste Integration in die Gesellschaft zu ermöglichen.

Infos für Eltern

Die Kinder sollen auf dem Weg ihrer individuellen Entwicklung in ihrem „So-Sein“ unterstützt werden und vor Ausgrenzung bewahrt werden.

Jedes Kind ist besonders und einzigartig und lernt mit seinem eigenen Tempo. Wir behandeln ausschließlich in Einzeltherapie, um den spezifischen Lernvoraussetzungen und -strategien jedes einzelnen Kindes gerecht werden zu können.

Nach einer umfangreichen, auf das Kind abgestimmten, förderdiagnostischen Untersuchung holen wir Ihr Kind dort ab, wo es sich in seiner Lernentwicklung gerade befindet. Dabei spielen pränumerische Fähigkeiten und Wahrnehmungsbereiche ebenso eine Rolle wie die vier Grundrechenarten und noch vieles mehr.

Das Kind soll ein tragfähiges Konzept aufbauen und nicht nur die Grundrechenarten anwenden lernen, sondern diese auch verstehen. Ebenso lernt das Kind Zusammenhänge kennen, damit isolierte Fähigkeiten vernetzt werden.

Daher ist es unser Anliegen, zunächst nicht am aktuellen Schulstoff anzusetzen, sondern mit dem Kind grundlegende Basiskompetenzen zu erarbeiten. Selbstverständlich beziehen wir den aktuellen Schulstoff bei Fragen zu den Hausaufgaben mit ein und bieten innerhalb der Therapie eine Arbeitsvorbereitung an.

Für das häusliche Wiederholen gilt: jeden Tag 5-10 Min. intensives Lernen sind weitaus effektiver als einmal wöchentlich eine Stunde üben. Der Wiederholungseffekt dient einem nachhaltigen Einprägen des Gelernten.

Rolle des Therapeuten/ der Eltern

Sie als Eltern sind anwesend, damit Sie kennenlernen wie Ihr Kind rechnet und welche Vorstellungen es bisher aufgebaut hat. Nur so entsteht eine effektive Zusammenarbeit, die Sie zu Hause wirksam  unterstützen und vorantreiben können.

Da Ihr Kind in der Therapiesituation mit zwei Erwachsenen auf einmal konfrontiert wird, ist es anfangs verständlicherweise nicht leicht für den jungen Menschen. Um das Geschehen überschaubar zu halten, gibt es eine klare Rollenverteilung, die dem Kind hilft sich zu orientieren. Das Kind hat vom Therapeuten alles zu bekommen, was ihm hilft, zu lernen. Er ist ein Akteur, der ständig Anspruch auf pädagogische und therapeutische Ansprache und Führung hat – dies beinhaltet auch zeitweiliges Schweigen oder Passivität des Therapeuten. Hierin liegt die Leitungsrolle des Therapeuten begründet.

Von Ihnen als Eltern wird erwartet, dass sie aufmerksame Zuschauer sind, die sich beteiligen dürfen, aber nicht müssen, wenn Ihnen ein entsprechender „Freiraum“ geöffnet wird.

Im Verlauf der Zusammenarbeit werden Sie es erleben, dass der Therapeut Ihre engagierte Mitarbeit durch kurze deutliche Worte, Gesten oder Blicke unterbindet. Wir bitten Sie, sich dadurch nicht persönlich angegriffen oder beleidigt zu fühlen. Es ist in dem Moment zum erfolgreichen Lernen Ihres Kindes notwendig.

Sollten dennoch Fragen, Missverständnisse, Unzufriedenheit oder sogar Ärger entstehen, bitten wir Sie dringend um baldige Ansprache. Dies kann, wenn auch nicht in allen Fällen, fernmündlich geschehen.

Denn für den positiven Verlauf der Therapie ist ein entspanntes und abgestimmtes Zusammenspiel von Eltern und Therapeuten notwendig. Kinder haben für Stimmungen sehr feine Antennen und reagieren entsprechend mit positivem oder negativem (Lern-)Verhalten.

Auf Wunsch nehmen wir auch Kontakt zu Lehrern und anderen behandelnden Personen auf.